Kirchenzeitung empfiehlt die geistliche Begleitung für „Alltagschristen“

Einen Buchtipp zur selten gewordenen geistlichen Begleitung hat Prälat Erich Läufer (Kürzel EL) in der Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln (22.2.19, S. 18) veröffentlicht

Wege geistlicher Begleitung

Leben bedeutet Unterwegssein. Das gilt auch für das Glaubensleben. Kann uns dabei jemand helfen und Wegbegleiter sein? Soweit man das sagen kann, ist in Deutschland die Zahl derer, die regelmäßige geistliche Begleitung in Anspruch nehmen, eher gering. Vielleicht kann dieses Buch helfen, Wege geistlicher Begleitung kennenzulernen. Der Autor, Peter Blank, ist Priester des Opus Dei und Familienseelsorger in München. Er bietet Gedanken und Erfahrungen aus fünfzig Priesterjahren an, gibt für Interessierte sowie für Seelsorger Hinweise und Hilfen aus der Praxis. Grundsätzlich geht Blank davon aus, was der Kirche nottut, dass „Alltagschristen“ Freude daran finden, Gott in den weltlichen Aufgaben des Lebens zu dienen. EL

Peter Blank: Nicht allein. Wege geistlicher Begleitung. Adamas Verlag. 300 Seiten. ISBN 978-3-9376-2637-6. 19,80 Euro.

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Inhaltliches zum Buch:

Christliches Leben kann nach Auffassung von Peter Blank gelingen, wenn es auf der gläubigen Kommunikation mit Christus im Gebet fußt, wenn es im Vollzug lebens- und lie­benswert ist. Seine Publikation „Nicht allein – Wege geistlicher Begleitung“ fußt auf der Heiligen Schrift sowie auf Erfahrung der Heiligen im Glauben: Berufung zur Heiligkeit, Gotteskindschaft, Gebet und Umgang mit den Sakramenten Eucharistie und Buße. Thematisiert werden auch die Tugenden, die eine Hilfe am Arbeitsplatz, in Ehe und Familie und im ganzen Feld der gesellschaftlichen Beziehungen sind.

Im Klappentext des Buches heißt es: Was sich in einzigartiger Weise zwischen Christus und seinen Jüngern zutrug, ist seit frühchristlicher Zeit zu einer bedeutsamen Lebenshilfe innerhalb der Kirche geworden. Auch heute suchen Menschen rat und Beistand für ihr Bemühen um die Nachfolge Christi und für die Fragen und Probleme ihres Lebens.

Der Begleiter will dem, der sich ihm anvertraut, als Menschen und als Christ zur Seite stehen. Begleitung ist Hilfe, keine Bevormundung. Der Begleitete soll sein Leben in der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes selbstbewusst verantworten und immer mehr hineinwachsen in den Willen Gottes, der möchte, dass das Leben gelingt, dass es lebens- und liebenswert wird.

In diesem Buch sind Gedanken und Erfahrungen des Autors aus fünfzig Jahren als Beichtvater und geistlicher Begleiter zusammengetragen.

Der Text fußt durchgehend auf der Heiligen Schrift sowie auf der Weisheit derer, die uns vorangegangen sind im Glauben: die Heiligen. Tragende Themen sind die Berufung zur Heiligkeit, die Gotteskindschaft, das Gebet und der Umgang mit den „Alltagssakramenten“ der Eucharistie und der Buße. Aber auch die praktische Verwirklichung der Alltagstugenden. (…) So werden diese Seiten wirklich zu einem geistlichen Begleiter, der Mut macht und hilft, dass aus dem normalen Alltag in der Welt immer mehr ein überzeugtes und glaubwürdiges christliches Leben wird.

Welche Themen werden im Gespräch aufgegriffen?

Im Kapitel IV „Das Gespräch“ wird erläutert, wie eine solche geistliche Begleitung durch einen Priester oder auch durch einen gläubigen Laien konkret aussehen kann:

„Das Gespräch der geistlichen Begleitung ist eine freundschaftliche, eine geschwisterliche Aussprache: ein Stück Weg, das man gemeinsam geht, um Jesus Christus näherzukommen. Und dafür gilt letztlich kein Schema und keine Systematik. Fast immer wird es guttun, mit einem kurzen gemeinsamen Gebet, vielleicht zum Heiligen Geist, zu beginnen. Und dann erwartet der andere vermutlich, dass ich mich nach dieser Person, nach jener Sorge, Prüfung, familiären Situation, Krankheit, etc. erkundige, der er mir das letzte Mal besonders anvertraut hat. Und anschließend fragt man vielleicht ganz einfach: „Und was bringen Sie heute mit?“

Sicher ist es kein schlechter Rat an den Begleiteten, mit dem zu beginnen – falls es das gibt -, was ihn besonders bedrückt oder was er am liebsten nicht sagen möchte. Aber es gibt auch Situationen, wo der andere Zeit braucht, um auf das zu kommen, was ihm Sorge macht, was ihn belastet und beschämt und dass er hier und jetzt noch nicht recht in Worte zu fassen vermag. Und so ist es oft gut, bewusst mit dem zu beginnen, was in der Zeit seit dem letzten Gespräch besonders schön war, was Freude gemacht und gutgetan hat. Auf diesem positiven Hintergrund – die mittelalterlichen Malter erstellten immer erst den Goldgrund des Bildes – wird dem Negativen die Dramatik genommen und man spricht ruhiger und objektiver über das was schwergefallen, ist, was überfordert und Angst gemacht und worin man versagt hat. Was sind die Themen eines Gesprächs geistlicher Begleitung? Eigentlich alles: der Erfolg und der Misserfolg, Schönes und Schweres in den Beziehungen, besonders in Ehe und Familie, die Entwicklung in den chronischen Fehlern, wie es mit dem gegangen ist, was man sich das letzte Mal vorgenommen hat.“ RK