Ich lade ein, noch heute die persönliche Begegnung mit Jesus Christus zu erneuern

Als Anregung für die Fastenzeit empfiehlt Andreas Kuhlmann Leitfäden der Erneuerung, die der heilige Josefmaria und Papst Franziskus geschrieben haben.

In der Fastenzeit geht es um Veränderung. Der Aufruf von Aschermittwoch „Kehrt um und glaubt an das Evangelium“ will an unserer gegenwärtigen Lebensweise rütteln.

Der heilige Josefmaria sah in der Bekehrung die zentrale Botschaft und Aufgabe der österlichen Bußzeit. So veröffentlichte er seine Predigt vom 1. Fastensonntag 1952 unter dem Titel „Die Bekehrung der Kinder Gottes“. Sie beginnt mit folgenden Sätzen: „Die Fastenzeit hat begonnen, eine Zeit der Buße, der Läuterung, der Umkehr. Leicht ist diese Aufgabe nicht. Christsein ist kein bequemer Weg: Es ist nicht damit getan, der Kirche anzugehören und dann einfach Jahr um Jahr verstreichen zu lassen. Die erste Bekehrung – ein einmaliger, unvergesslicher Augenblick, in dem wir klar erkannt haben, was Gott von uns erwartet – ist in unserem Leben, im Leben des Christen, sehr wichtig. Aber noch wichtiger und schwieriger sind alle anderen Bekehrungen, die der ersten folgen. Und um das Wirken der Gnade in diesen späteren Bekehrungen zu erleichtern, müssen wir die Seele jung erhalten, den Herrn anrufen, hellhörig sein, um Falsches in uns zu entdecken, und um Verzeihung bitten.“

Veränderungen können Angst machen. Liebgewonnene Gewohnheiten ablegen, die der Entfaltung eines christlichen Lebens entgegenstehen, kann die Seele bedrücken. „Ich weiß, dass das gut wäre, aber dann müsste ich ja …“. Den inneren Widerstand zugunsten positiver Veränderungen überwinden: Dazu lädt die Fastenzeit auf einem frohen Weg des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe ein. Ihr Leitfaden ist ja das Evangelium, die frohe Botschaft, und ihr Ziel die Freude des Herrn: „Die Freude des Evangeliums erfüllt das Herz und das gesamte Leben derer, die Jesus begegnen. Diejenigen, die sich von ihm retten lassen, sind befreit von der Sünde, von der Traurigkeit, von der inneren Leere und von der Vereinsamung. Mit Jesus Christus kommt immer – und immer wieder – die Freude.“ (Evangelii gaudium, Nr. 1) Mit diesen Worten hat Papst Franziskus die Christen zu Beginn seines Pontifikats eingeladen, sich von allem Bösen befreien.

Nachdem der Heilige Vater vor der lähmenden Traurigkeit gewarnt hat, lädt er zu einer ganz persönlichen Begegnung mit dem ein, der selbst das lebendige Evangelium ist, die Ursache der wahren Freude: „Ich lade jeden Christen ein, gleich an welchem Ort und in welcher Lage er sich befindet, noch heute seine persönliche Begegnung mit Jesus Christus zu erneuern oder zumindest den Entschluss zu fassen, sich von ihm finden zu lassen, ihn jeden Tag ohne Unterlass zu suchen.“

Es lohnt sich, die Gedanken des Heiligen Vaters Franziskus und des heiligen Josefmaria in dieser besonderen Zeit der Gnade erstmals oder auch einmal mehr zur Hand zu nehmen, um sich zur Freude des Evangelium führen und neu von Jesus Christus neu erfüllen zu lassen.