Familien-Symposium 2008

Erziehung in Familie, Schule und Freizeit

Wer sich am Sonntag, dem 20. April 2008, am Morgen nach Kreuzwein- garten zum Haus Hardtberg auf den Weg machte, den erwartete nicht nur ein wunder- schöner, immer milder werdender Frühlingstag im Eifeler Erfttal, sondern auch eine neugierige Schar kleiner und großer Menschen, annähernd 120 an der Zahl, die man gemeinhin als kleinste gesellschaftliche Einheit “Familie” zu benennen weiß.

Was solche “Hausgemeinschaften” alltagsmäßig bewegt und erregt, und was deren “Mitglieder” interkommunikativ so alles zum Austausch bringen, das fokussierten 3 Vorträge und deren Referenten:

Monika und Peter Lochner vom Institut für Elternbildung (IEB), Robert Mazelanik, Leiter der Warschauer Jugendschule “Zagle” in Polen und Andreas Schwaderlapp, leitender Banker und seit über 40 Jahren ehrenamtlich in der Kinder und Jugendarbeit tätig.

Bei der Anmeldung

Das Ehepaar Lochner, das vor über 30 Jahren zusammen mit anderen Ehepaaren das Institut für Elternbildung gründete, gab den Zuhörern einen konzentrierten Einblick in ihr Kursangebot und stellte unter anderem 3 verschie- dene Kursthemen vor:

"Erste Schritte" Spiel und Entwicklung des Kleinkindes, “Pubertät”, zwischen heranwachsenden Kindern, sprießenden Haaren und aufblühenden Pickeln, wo Eltern “peinlich” sind, schulische Leistungen nachlassen, und weshalb es zudem wichtig ist, Jugendlichen in dieser Phase Freiheit zu schenken und ihnen Verantwortung zu übertragen.

Im Kurs “Eheliche Liebe”, aus Sichtweise der Frau, sowie des Mannes, geht es unter anderem um schwindende “Ehebegeisterung”, des weiteren um Eigenschaften, die für die eheliche Liebe besonders wichtig sind, und um Fragen, wie etwa: Wie bringe ich mich ein, oder gehe mit Forderungen um? An Hand von “Fallstudien” werden Fakten gesammelt, bewertet, Probleme formuliert und Lösungen entwickelt.

Arbeitsgruppe 'Elternbildung'

Ziel der Elternkurse: Probleme zu entdecken und über ein “vermitteltes Handwerkszeug” Lösungen zu finden - ohne dabei jedoch “Patentrezepte” zu geben.

Robert Mazelanik stellte dann die Warschauer “Zagle” Schule vor: 2003 von sieben Familien gegründet, die mit konkretem persönlichen Einsatz von Zeit, Geld und Opferbereitschaft ihre Schule entstehen ließen, als eine Bildungs- und Erziehungseinrichtung, die eigene Bemühungen für ihre Kinder kooperativ mit den Lehrern fortgesetzt wissen.

Diese Form der “Elternpartizipation” in einer Schule macht die Schule zu einer Schule für die Eltern: Frage ich mein Kind nach seinen Leistungen, schaue ich mir seine Hefte an, begleite ich das “Lernen” des Kindes, versuche ich “mich” zu ändern, lobe ich gute Eigenschaften des Kindes vorbehaltlos, was ist die Lernmotivation des Kindes, helfe ich bei der Planung der Lernarbeit mit und so weiter.

Der Schüler verfasst eine “Schüleragenda” als tägliche, “tagebuchartige” Tagesplanung, bei der er von den Eltern, sowie von einem Betreuer in persönlicher Beratung kooperativ begleitet wird. Die Schule umfasst heute über 300 Familien und 500 Kinder.

Andreas Schwaderlapp widmete sich dem Thema “Freizeit” und deren Gestaltung für Kinder, Jugendliche und Eltern.

Referent Robert Mazelanik, Direktor der Jungenschule Zagle in Warschau

“Jährlich” wiederkehrende Ereignisse wie etwa Familienferien, Fahrten, Feiern, oder Gruppen- stunden, “wöchentliches” Freizeittun wie Lesen, Einkaufen, Musik machen - Sportliches oder Kulturelles etc. , sowie “tägliche” Freizeitaktivitäten vom miteinander Reden, Beten, Zuhören und so weiter bis hin zur “Tischkultur” umspannten einen weit gefächerten Bogen.

Hat der “durchschnittsdeutsche Mann” ca. 50 Freizeit-Wochen-Stunden zur Verfügung, entspannen viele “Freizeitmenschen” Geist und Körper, schaffen Bildungs und Freundschaftsressourcen, und verstehen es, Energie und Zeit entsprechend einzusetzen.

In Gesprächsrunden wurden alle Themen mit den jeweiligen Referenten dann nach einer kulinarischen Mittagspause lebhaft und angeregt weiterdiskutiert.

Rundum wurde so der “Familientag” dieser “kleinsten gesellschaftlichen Einheiten Familie” zu einer sonnigen und entspannten “Gemein- schaftsrunde”, die Alltagstaugliches “schmackhaft” erleben durften.