Die Andacht zu Isidoro unter polnischen Eisenbahnern

Antoni Idkowiak ist Mitarbeiter des Opus Dei. Er arbeitet für die polnische Eisenbahngesellschaft. Seine Leidenschaft für die Bahn führte ihn zu Isidoro Zorzano, dessen Heiligsprechungsprozess läuft. Papst Franziskus hatte Isidoro kürzlich zum „ehrwürdigen Diener“ erklärt.

Foto: abaransk

Neuigkeiten vom Seligsprechungsprozess 20.12.2016

Während einer Wallfahrt nach Tschenstochau, die die Polnische Eisenbahn organisierte, gab Antoni Idkowiak, der für die Bahn arbeitet, mehr als 5.000 Gebetsbildchen mit dem Gebet um die Fürsprache des ehrwürdigen Dieners Gottes Isidoro Zorzano weiter. Er wollte, dass seine Kollegen das beispielhafte Leben dieses spanischen Eisenbahningenieurs kennenlernten.

Isidoro Zorzano (1902-1943) war einer der ersten, die sich dem Opus Dei anschlossen. Er arbeitete als Industrieingenieur in Cadiz, Malaga und Madrid und war auf Eisenbahnbau spezialisiert. Unter seinen Kollegen hinterließ er die Erinnerungen an jemand, der beispielhaft professionell arbeitete und zugleich seine Kollegen in allem unterstütze, was sie brauchten.

Als sich im Jahr 1931 die Wege Isidoros und des hl. Josefmaria Escrivá kreuzten, erhielt seine Arbeit eine neue Dimension: Sie wurde ihm zum Weg, um Gott zu begegnen. Antoni Idkowiak will denselben Weg einschlagen – entlang der Geleise der polnischen Eisenbahn. Er ist Mitarbeiter des Opus Dei.

Antoni Idkowiak, Eisenbahner von Siedlce (Polen) und Mitarbeiter des Opus Dei.

Warum interessieren Sie sich für das Leben Isidoro Zorzanos?

Wir sind beide Eisenbahningenieure, und er hat mir etwas Wunderbares beigebracht: Dass es möglich ist, der Kirche zu dienen, ohne deshalb eine Kutte oder einen Talar tragen zu müssen. Isidoro tat nichts Besonderes. Man sagt, er hatte das Charisma der „Normalität“. Aber in seiner Arbeit – die dieselbe ist, der auch ich mich seit 30 Jahren widme) diente er seinen Mitmenschen und erzählte ihnen von der Freude Christi.

Was ich an seine Leben am meisten bewundere, ist, dass er sein Wissen mit seinen Kollegen teilte und darin einen Dienst sah. Glauben Sie mir, dass ist in unsere Branche gar nicht selbstverständlich!

Abgesehen davon, dass Tausende Gebetsbildchen zur Andacht des zu Isidoro verbreiteten, haben Sie auch mitgeholfen, seine Biografie auf Polnisch zu übersetzen.

Ich bin ein Mitglied des Verbands der katholischen Eisenbahner. Viele Menschen haben mich nach Isidoro gefragt, wollten mehr von seinem heiligmäßigen Leben und seinem Seligsprechungsprozess wissen. Da ich es selbst nicht so ausführlich erklären konnte, haben wir seine Biographie ins Polnische übersetzt, denn sein Leben ist beispielhaft.

Das Buch richtet sich an alle, die selbst bei der Eisenbahn arbeiten, aber natürlich nicht nur an sie. Es ist für alle interessant, die durch ihre tägliche Arbeit Christus näher kommen möchten. Isidoros Biographie enthält auch vieles aus dem Leben des hl. Josefmaria und den Anfängen des Opus Dei.

Isidoro Zorzano (1902-1943) hatte das Charisma der Normalität.

Isidoro könnte eines Tages der erste heilige Eisenbahner sein. Können Sie ihn sich als Schutzpatron vorstellen?

Die Hl. Katharina von Alexandrien ist bereits unsere Schutzpatronin. Aber Isidoro ist jemand, der uns sehr nahe ist, weil er ja im 20. Jahrhundert gelebt hat. Er hat uns gezeigt, dass uns unsere Züge bis in den Himmel bringen können!

Sie sind Mitarbeiter des Opus Dei. Wie hilft Ihnen die geistliche Bildung, die Sie bekommen, um mit ihren Arbeitskollegen über den Glauben zu sprechen?

Im Opus Dei hörte ich zum ersten Mal vom allgemeinen Ruf zur Heiligkeit und zum Apostolat.

Früher dachte ich wie viele andere, dass Apostolat und die Achtung vor der Freiheit der anderen nicht zusammen passen und ein Widerspruch sind. Aber durch den heiligen Josefmaria entdeckte ich, dass wir Laien die Frohe Botschaft überall dort hin bringen sollten, wo sich unser Leben abspielt. Für mich ist das natürlich die Arbeit bei der Eisenbahn, und hier versuche ich spontan und persönlich ein christliches Zeugnis zu geben. Und Isidoro hilft mir dabei, da bin ich mir sicher!

(Foto: Tiqui, cc)