„Das Heilige ist nicht mehr allein durch Mauern einzugrenzen“

Die Serie der verschiedenen öffentlichen Gedenkmessen in Deutschland zum Tag des Hl. Josefmaria am 26. Juni wurde in Frankfurt am Main gestartet. In der Domkirche St. Bartholomäus feierte Spiritual Dr. Wolfgang Hartmann aus Fulda bereits am Samstag, den 2. Juni , mit weiteren Priestern, Gläubigen der Prälatur, sowie ihren Familien und Bekannten eine Festmesse.

In seiner Predigt erinnerte er daran, dass über Radio, Internet und Fernsehen Glaubensinhalte mittlerweile überall hin gelangen. Gebets-Apps können im Alltag verwendet werden. „Das Heilige ist nicht mehr allein durch Mauern einzugrenzen,“ erläuterte er diesen Umstand mit Blick auf vergangene Jahrhunderte. Genau das sei die Botschaft des heiligen Josefmaria Escrivá gewesen, des Gründers des Opus Dei. Er wollte den Alltag als einen Ort der Begegnung mit Gott verstanden wissen, wozu die Glaubensinhalte in den modernen Medien eine Hilfe sein können.

„Seid davon überzeugt: Jede noch so alltägliche Situation birgt etwas Heiliges, etwas Göttliches in sich, und euch ist aufgegeben, das zu entdecken.“ An diese Aufforderung des Heiligen, die er in einer Predigt an der Universität von Navarra in Pamplona gehalten hatte, sei heute anzuknüpfen.

Das Leben eines Christen, kommentierte Hartmann, dürfe nicht so verlaufen wie eine Tangente, die den Kreis, an dem sie anliegt, so gerade berührt, aber nicht in ihn hineindringt. Der Glaube gehört in die Lebensmitte, in den inneren Kreis des Menschen.

Und dann ziterte er den Hl. Josefmaria weiter: „Wir befinden uns in einem einzigartigen Gotteshaus: Das Kirchenschiff ist der Campus der Universität, das Altarbild die Universitätsbibliothek, dort stehen die Maschinen zur Errichtung neuer Gebäude, und über uns wölbt sich der Himmel von Navarra... Dort, unter euren Mitmenschen, in euren Mühen, eurer Arbeit und eurer Liebe, dort ist der eigentliche Ort eurer tagtäglichen Begegnung mit Christus. Dort, inmitten der durch und durch materiellen irdischen Dinge müssen wir uns bemühen, heilig zu werden, indem wir Gott und allen Menschen dienen.“

Ein schöner praktischer Aspekt, das Leben Jesu während des Alltags vor Augen zu haben, sei die Betrachtung der Rosenkranzgeheimnisse, die uns das ganze Leben Jesus mit einigen Ereignissen vor Augen führen und an unserem geistigen Auge wie ein Film vorbeilaufen lassen, empfahl Hartmann den versammelten Gläubigen.

Der Bischof von Limburg, Dr. Georg Bätzing, hatte in einem Brief vom 29. Mai 2018 den Teilnehmern dieser Festmesse seinen bischöflichen Segen ausgesprochen.RK

Predigttext