Hartz IV löst keine Probleme auf dem Arbeitsmarkt

Ein Unternehmer aus Bocholt zu Gast im Bildungszentrum Hogesteg

Unternehmer Franz Borgers zu Gast in Hogesteg

Münster. Immer kürzere Arbeitszeiten: Kürzere Wochenarbeitszeiten, kürzere Lebensarbeitszeiten. Bei dieser Entwicklung stand der Traum vom „arbeitslosen Einkommen“ Pate, so die Auffassung von Franz Borgers, Unternehmer aus Bocholt bei einem Vortrag im Bildungszentrum Hogesteg, einer Initiative des Opus Dei.

Der Vortragsabend unter dem Thema „Moneten, Macht oder Moral – was treibt unsere Wirtschaft?“ wurde in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung durchgeführt. Weder der Ölpreis noch die zusammenbrechenden Sozialsysteme verursachten die eigentlichen Probleme, betonte der Referent: „Das Übel liegt in unserer Bequemlichkeit.“ Im Arbeitsleben gebe es zu viele „Mitnahmespezialisten“. Borgers: „Raffgier ist kein Privileg für Großverdiener“. Bei vielen Arbeitnehmern fehle die Einsicht, dass für ein gutes Einkommen auch hart gearbeitet werden müsse. „Jeder muss in seinen Arbeitsplatz investieren“, appellierte Borgers. Andererseits räumte er ein, dass es auch Unternehmer gebe, die die Wirtschaftskrise nutzten, um „mehr aus ihren Mitarbeitern herauszuholen als recht ist“.

Fassade des Bildungszentrum Hogesteg in Münster

Borgers zeigte sich trotz allem zuversichtlich, dass es gelingen werde, die Krise auf dem Arbeitsmarkt zu bewältigen – allerdings brauche man dafür einen langen Atem. Mit klaren Worten warnte der Referent aber vor falschen Hoffnungen: „Weder die Politik noch die Verbände werden den Weg aus der Krise finden. Wir selbst müssen die Lösungen suchen.“ Hilfe auf diesem Weg könnten Einrichtungen wie das Bildungszentrum Hogesteg leisten. Denn auch große Probleme wie die Krise auf dem Arbeitsmarkt würden in kleinen Einzelschritten gelöst - ganz unspektakulär. „Und in einem Bildungszentrum wie diesem hat man Erfahrung damit, wie aus dem Kleinkram des Alltags etwas Großes gemacht werden kann.‘